Du hast eine augenscheinlich verletzte oder kranke Taube gefunden und möchtest helfen?Wir zeigen dir die wichtigsten Schritte, die du jetzt unternehmen kannst.
Entgegen der Vorurteile sind Tauben nur in seltenen Fällen Krankheitsüberträger für den Menschen. Du benötigst keine besonderen Handschuhe oder Ähnliches, wenn du eine Taube anfasst.Es reicht, wenn du deine Hände im Anschluss mit Wasser und Seife wäschst. Der Aspekt des Eigenschutzes gilt vor allem deiner Umgebung: Wenn du ein Tier sicherst, achte auf befahrene Straßen, Schienen, Abgründe oder sonstige Gefahrenquellen.
Bei folgenden Anzeichen solltest du die Situation als Notfall einschätzen und die weiter unten aufgeführten "Drei Schritte für den Notfall" befolgen.
Zum Punkt "Küken" und "junge Tauben" (auch "Halbstarke" genannt) haben wir dir einige Bilder im Bereich "Infos über Tauben" bereitgestellt, damit du das Entwicklungsstadium der Taube erkennen und die Situation besser einschätzen kannst.
Ist das Tier stark verletzt oder sehr krank, wird es sich vermutlich mit der bloßen Hand einfangen lassen. Falls es sich um einen Notfall handelt und das Tier trotzdem noch agil genug ist, um sich so fangen zu lassen, locke es mit geeignetem Futter (z. B. 6-Korn-Getreidemischung, DM Bio, ca. 1,95 €/kg) an und greife schnell zu.Du kannst auch ein Handtuch, eine Jacke o. Ä. zum Einfangen benutzen. Ist die Taube schwer verletzt (offene Brüche, Blutungen, ähnliches), bringe sie bitte umgehend zu einem vogelkundigen Tierarzt oder einer vogelkundigen Tierärztin. Es gibt Tierärzt*innen, die Wildtiere ohne zusätzliche Kosten für den oder die Finder*in behandeln. Das variiert jedoch von Ort zu Ort und ist immer im Einzelfall mit der Tierarztpraxis selbst zu klären.
Bis geklärt ist, wie es mit der Taube weitergeht, solltest du sie geeignet unterbringen. Dazu eignet sich am besten ein Tiertransportkorb oder ein großer Karton (mit Luftlöchern). Baue der Taube aus Handtüchern eine Art "Nest" (siehe Bild) und setze sie behutsam aufrecht hinein.Bringe sie darin dann in einen ruhigen und dunklen Raum. Gib der Taube auf keinen Fall Wasser in den Schnabel. Dies kann schlimmstenfalls zum Erstickungstod führen. Du musst die Taube auch nicht füttern.
Finde über unsere Suchfunktion "Hilfe in deiner Nähe" oder die Facebook-Gruppe "Wildvogelhilfe-Notfälle" heraus, wer in deiner Region mit weiteren Infos zur Vorgehensweise oder sogar als Hilfstelle unterstützen kann. Setze dich in Kontakt mit dieser und warte auf weitere Anweisungen. Bitte hab Verständnis dafür, sollte es mal etwas dauern, bis du eine Antwort erhältst. Pflegestellen agieren ehrenamtlich. Sie geben ihr Bestes für den Taubenschutz, haben jedoch auch andere berufliche und private Verpflichtungen.